Jesus Christus ist auferstanden! Halleluja!

 

In der Osternacht feiern wir den Höhepunkt: Gott hat Jesus Christus von den Toten auferweckt. Das Leben triumphiert über den Tod!

Es sind viele Zeichen, die uns dabei begleiten:

- Das Licht, das das Dunkel der Nacht erhellt. Die Osterkerze wird in der Nacht entzündet - und ihr Licht verbreitet sich von einem zum andern, so dass es immer heller wird. Und auch über die Nacht hinaus leuchtet sie uns: die ganze Osterzeit hindurch, aber auch immer dann, wenn es Nacht wird in unserem Leben: wenn jemand gestorben ist, dann entzünden wir sie auch. Denn: Gott will auch uns auferwecken!

- Das Wasser. Wie schon die Israeliten durch das Wasser hindurch aus der Knechtschaft erlöst wurden, so sind auch wir durch das Wasser der Taufe hindurch bereits „Erlöste“!

- Das österliche „Halleluja!“: Wir freuen uns über die frohe Botschaft, dass Gott Leben schenkt und jubeln ihm deshalb immer wieder zu: „Halleluja“.

- Wir feiern Ostern nicht nur in der Kirche, wir feiern auch danach noch weiter, daheim, mit der Familie: Das gemeinsame Essen an diesem Festtag will uns auch in den Segen Gottes mit hineinnehmen: Deshalb segnen wir die Speisen für das Osterfrühstück!


Predigt


Die Predigt zum Nachlesen

Liebe Schwestern und Brüder,

die Lesungen dieser Nacht spannen einen weiten Bogen: bis zurück an den Anfang: wie Gott die Welt und den Menschen erschaffen hat. Wir hörten von Abrahams Glauben, der nicht enttäuscht wurde – so schwierig jene Erzählung in unseren Ohren auch klingt: wie Gott eingreift, das Leben des Isaak erhält, und so auch seine Verheißung erfüllt. Die Erzählung von der Rettung des Volkes Israel am Schilfmeer: durch das Meer hindurch führt Gott sein Volk aus der Sklaverei in die Freiheit! Als Jerusalem zerstört ist, da kündet der Prophet schon davon, wie Gott die Stadt wieder aufbauen wird, schöner als zuvor. Wie Gott die in der Verbannung Lebenden wieder zurück in ihre Heimat bringt: Ja, wie wir immer wieder sehen dürfen, dass Gott für die Menschen da ist, ihnen nicht nur Trost und Hoffnung schenkt, sondern wirklich für sie eintritt, für sie handelt – und selbst in aussichtslosen Situationen hilft.

Der Höhepunkt der vielen Lesungen der Osternacht ist natürlich die Frohe Botschaft, das Evangelium: Wie Gott Jesus auferweckt. Selbst der Tod wird bezwungen, denn unser Gott ist ein Gott des Lebens!

Gott handelt für die Menschen, für sein Volk, für alle, die an ihn glauben und auf ihn vertrauen. Und dieses Handeln Gottes liegt nicht nur in der Vergangenheit: Gott handelt auch heute noch für uns, egal in welcher Situation wir uns befinden: ob wir einsam oder krank sind; ob wir zerstört am Boden liegen; ob wir bedroht oder ohne Aussicht sind, ob alles um uns herum verrückt und seltsam ist: Gott findet einen Weg, denn wir sind mit hineingenommen in das Heilshandeln Gottes. Wir sind Getaufte. Der Apostel Paulus schreibt es uns ja: „Wir sind auf seinen Tod getauft“ – und „wenn wir mit der Gestalt seines Todes verbunden wurden, dann werden wir es auch bei der Auferstehung sein.“ Oder noch kürzer: „Sind wir mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.“ — Ich glaube, das ist der entscheidende Satz von Ostern: Denn damit ist es nicht nur Jesu Auferstehung, die wir heute feiern, sondern ist es unser Leben, um das es geht: Uns gibt Gott immer wieder neue Möglichkeiten, neue Zukunft, uns rettet Gott, uns schenkt Gott das Leben!

Oder noch besser: Hat er es schon geschenkt – mit der Auferstehung Jesu.

Freilich: Diese Hoffnungsbotschaft ist keine „alles ist sofort gut“-Botschaft. Schon gar nicht in dieser Welt. Da bleibt so manches vorläufig. Denn es geht um ein besonderes Leben, ein Leben, das über diese Welt hinaus geht. Jesus ist nicht einfach wieder so ins Leben zurückgekommen, wie es vorher war. Es ist nicht so wie bei der Auferweckung des Lazarus. Es ist ein „verklärter Leib“, wie wir es bezeichnen, es geht um das Leben, so wie es bei Gott sein wird: rein, ohne Schattenseiten, ohne Leid und Tod. Das ist ein anderes Leben, in das Jesus uns da vorausgegangen ist, als dieses Irdische. Und deshalb ist alles, was wir kennen, noch vorläufig. Und dennoch: Wir haben schon Anteil an diesem neuen Leben.

Und das darf sich niederschlagen in dieses Leben herein: Wir haben eine Hoffnung, die uns nicht zugrunde gehen lässt, wir haben ein Vertrauen auf Gott, das nicht enttäuscht werden wird. Und wir können das auch weitergeben: davon weitererzählen: „Gebt allen Antwort auf die Frage nach dem Grund eurer Hoffnung!“ Und damit auch weiter-tun: Mitwirken daran, dass diese Welt eine bessere Welt wird.

Vielleicht bringt unsere Krisenzeit das deutlicher zum Vorschein – und das ist es, was aus unseren Tagen ruhig auch bleiben darf: die Sorge um unseren Nächsten, das Füreinander-Da-Sein, das nicht-Aufgeben, das Bemühen um das Leben jedes Einzelnen. Denn so handelt Gott. In unserer Welt. Auch heute.